Rein rechtlich dürfen Supermärkte abgelaufene Lebensmittel noch verkaufen, doch die Haftung für deren unbedenkliche Genießbarkeit tragen allein sie. Aus diesem Grunde werden abgelaufene Lebensmittel grundsätzlich nicht mehr verkauft und (leider) auch nicht gespendet, sie landen alle auf dem Müll.
Die meisten Produkte sind aber zum Teil sogar deutlich länger essbar, als es uns das Mindesthaltbarkeitsdatum weismachen will. Erfreulicherweise gibt es inzwischen einige Supermärkte, die ein interessantes Konzept einfach mal ausprobieren, sie verschenken solche Lebensmittel an ihre Kunden in einem eigens dafür eingerichteten „Food-Share-Regal“. Einer davon ist zum Beispiel der Hieber-Markt in Baden-Württemberg.
Es ist die konkrete Antwort dieser Märkte auf eine Initiative des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft „Zu gut für die Tonne“, die sich gegen Lebensmittelverschwendung richtet. Mit von der Partie sind testweise hierbei ein Rewe-Markt in Bad Brückenau und mehrere Filialen des Alstertal-Einkaufszentrums (AEZ) des Betreibers ECE im Nordosten Hamburgs zum Beispiel in der Heegbarg 31.
Wer bei der Rettung der Lebensmittel lieber bequem auf Technik setzt, bevorzugt möglicherweise die inzwischen schon sehr bekannte Plattform „Too Good to Go“:
Per App kann hier jeder sehr günstig bei Gastronomiebetrieben Essen bestellen, das dort ansonsten aus verschiedenen Gründen weggeschmissen werden würde. Beteiligt daran sind Bäckereien, Supermärkte, Hotels und auch Ketten wie Dean & David.
Seit 2017 gibt es die Berliner Plattform „RESQ Club“, die ein ähnliches Konzept fährt, wobei aber die Bestellungen nicht nur per APP, sondern auch über deren Webseite möglich sind:
Es ist aber nicht nur das Mindesthaltbarkeitsdatum, das den Lebensmitteln zu schaffen macht, es sind die vielen überflüssigen Lebensmittel-Normen der EU, die die Verschwendung beflügeln. Dem hat Etepetete den Kampf angesagt, indem es nicht normgerechtes Gemüse und Obst von Bio-Bauernhöfen einsammelt, um daraus nachhaltige Kisten zusammenzustellen, die jeder online bestellen kann. Jede Kiste kostet circa 28 Euro. Deren Lieferungen erfolgen in einem wöchentlichen, zweiwöchigen oder monatlichen Turnus, wobei dies für unterschiedliche Haushaltsgrößen angeboten wird.
Es kommt ja immer anders als man denkt. Da wurde für die große Party ordentlich eingekauft, aber die Hälfte der Gäste sagen ab. Oder Sie müssen plötzlich für längere Zeit verreisen, haben aber den Kühlschrank voll. Man kann und will das doch nicht alles vergammeln lassen. In solchen Fällen greift die Webseite foodsharing. Es gibt in den Städten festgelegte Orte, wo Sie Ihre Lebensmittel abgeben können. An denselben Orten können Sie sich bei Bedarf natürlich auch Lebensmittel abholen. Die Non-Profit-Organisation war zunächst (nur) in Berlin an den Start gegangen, hat sich aber schnell in ganz Europa verbreitet. Das nächste Ziel ist selbstverständlich die „Weltherrschaft“.
Die Lebensmittelverschwendung würde auch dadurch eingedämmt werden, wenn jeder seine eingekauften Lebensmittel restlos verbrauchen würde. EAT SMARTER liefert Ihnen genau die Rezepte, die dazu führen, dass Ihre restlichen Lebensmittel, die in Ihrem Kühlschrank der Verarbeitung harren, endlich aufgebraucht werden. Sie bezeichnen also all das, was vorhanden ist oder auch das, was Ihnen fehlt, und schon kommt das exakt dafür passende Rezept. Wir finden, das ist eine tolle Idee. Übrigens verfährt Essen & Trinken nach einem recht ähnlichen Konzept.
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